Was nicht fehlt: Verpasste Chancen
Veröffentlicht am: Juli 1, 2010
Und wieder einmal hat es die Berliner Republik, verstrickt in Parteitaktik-Geplänkel und Eitelkeiten, geschafft mit ganz großer Geste eine Chance für „mehr Demokratie wagen“ zu vergeigen.
Nicht nur, dass es einer vom mutmaßlichen Andenpack nun endlich geschafft hat in die große Repräsentantenrolle zu schlüpfen, nein, es ist auch eine Entscheidung ohne Format. Da war der Bundeshorts ja noch besser geeigneter.
Wieso ist es in diesem Land eigentlich immer ein Drama, wenn eine Wahl stattfindet, die nicht von vornehinein ausgeschachert ist?
Hier ist doch nicht Palestina, wo freie Wahlen und freie Wahlentscheidungen bestraft werden. Nicht dass ich für den Gauck sonderlich viel Sympathien gehegt hätte, aber die Wahl wäre ein Zeichen gewesen. Weg von der Berliner Glasglocke eine Entscheidung anzuerkennen. So aber war es ein Farce, nach dem Motto, nun zeigen wir der Mutti mal was eine Harke ist und wählen den erst beim dritten Wahlgang. Was die Linken da gezeigt haben werde ich hier mal vollkommen ignorieren. Auch wenn das Bundespräsidentenamt nicht allzuviel faktische Macht in sich vereint, ein Kasperletheater ist dem Amt nicht würdig. Das selbe gilt für die Kanditatenauswahl.
Wo sind eigentlich die Perönlichkeiten à la Weizäcker hin verschwunden?
Herzog, Rau und Köhler waren nicht das, was ich mir unter einem Präsi vorstelle. Auf der anderen Seite its Wulff da ja die logische Konsequenz dieser Reihe.
Aber es ist schon erstaunlich, wie man alles daran setzt, dass Vertrauen und den Glauben an Demokratische Prozesse zu zerstören.