Fish & Chips

Veröffentlicht am: Oktober 12, 2005

Nach einer durchwachten und nasskalten Nacht habe ich mich fürs Aufgeben entschieden.

Leider kam just in dem Moment als ich meine Wohnung fein säuberlich in meinem Rucksack verstaut hatte die Sonne wie aus dem nichts in dieses Tal. So schön macht mir das Hochland also den Abschied. Das tut schon ein bisschen weh. Während ich dann so in der Sonne marschierte überlegte ich mir hin und wieder ob ich nicht einfach noch einen Tag in der Einsamkeit dranhängen sollte. Aber die Aussicht auf eine heiße Dusche und ein warmes Bett schien mir doch zu attraktiv zu sein.

Nach ein paar Stunden bin ich dann wieder in Fort Williams, und versuche mich an den lokalen Köstlichkeiten zu erfreuen. Fish’n’Chips.

Allein schon der Bestellvorgang ist die erste Hürde. Traditionell wie sie so sind die Schotten versuchen sie erst gar nicht verständlich zu reden. Auch wenn es so offensichtlich ist, dass der Kunde (ich) nicht ein einziges Wort von dem verstanden hat was der Mann mit dem fettigen Schurz hinter der Theke genuschelt hat. Mutig beantwortete ich jede Nuschelei mit einem yes. Wie sich dann heraustellte war das wohl die Frage nach der Menge des Malt-Essigs und des Salzes. Darüber war ich dann auch nicht sonderlich unglücklich, da Salz und Essig diesen panierten und vor Fett triefenden Fisch doch erstaunlich geniesbar machten. Nach dieser Völlerei bin ich dann Unterbuxen kaufen gegangen, damit ich in London nicht auf dem Flughafen wegen Säuchengefahr in Karantäne komme. 8 Pfund für die U-Hosen und 3 für die Socken. Respekt. Ihr wisst wie man mit Notsituationen umzugehen hat. Nach dem einchecken in eines dieser mit super-duper gutgelaunten Nordamerikanischen Twens vollgestopften Backpackerhostels bin ich erstmal ewig Duschen gegangen.

Aller wiedrigkeiten zum trotz war ich sehr zufrieden mit meinem Urlaub, wenn ich auch nächstes mal vielleicht nach Israel oder in eine Wüste gehen würde.



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